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October
2022
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All
Aus diesem Grund hat sich unsere Kollegin Olivia aus dem Marketing mit Lisa über das Thema Agilität genauer unterhalten und für Sie festgehalten:
Olivia: Hi Lisa, schön, dass du heute für ein kurzes Interview Zeit gefunden hast. Ich hätte ein paar Fragen zum Thema Agilität und dessen Rolle beim Aufsetzen von Onlineshops.
Lisa: Ja klar, ich freue mich, dir ein bisschen mehr von unserem agilen „Way of Work“ zu erzählen. Schieß los!
Olivia: Mit welchen Kunden arbeiten wir bei mediawave genau zusammen?
Lisa: Ich würde gerne den Begriff „Kunde“ vermeiden, da es sich dabei mehr um Partner handelt. Denn als Full-Service-Provider möchten wir nicht nur als Dienstleister fungieren, sondern als strategischer Partner auf dem Weg zum digitalen Champion. Aber auf deine Frage gibt es tatsächlich keine einheitliche Antwort. Wir arbeiten mit Partnern verschiedener Branchen und Größen zusammen. Wenn ich so an die letzten Jahre denke, ist tatsächlich das Thema Replatforming vermehrt aufgetaucht.
Olivia: Das sind dann also Partner, die gewachsene und stark individualisierte Shops oder monolithische Systeme betreiben, sich aber nun ein moderneres oder flexibleres System wünschen?
Lisa: Ganz genau.
Olivia: Und wie machen wir das? Wie arbeiten wir mit unseren Partnern in gemeinsamen Projekten?
Lisa: Wir arbeiten grundsätzlich in einer agilen Vorgehensweise, denn all unsere Liefermodelle basieren auf agilen Frameworks. In unseren Lieferteams ist Scrum dabei die Grundlage. Stichwörter wie Inkrementelle Auslieferung, Early Time to Market oder Value Based Prioritization sind dir dabei bestimmt bekannt.
Scrum gibt uns die Möglichkeit auch die komplexesten Projekte zur Erstellung eines neuen Shops oder für die Ablösung eines bestehenden Shops in Iterationen zu unterteilen und so Risiken frühzeitig zu erkennen.
Olivia: Hmm, und wie hilft Scrum dabei Risiken frühzeitig zu erkennen?
Lisa: Wie hilft uns Scrum da? Also in erster Linie hilft es, sich auf das zu fokussieren, was jetzt gerade wichtig ist. Wir haben ein priorisiertes Backlog und dann fangen wir mit den Themen an, die aktuell die höchste Relevanz haben und nur für die beginnen wir mit der Problemlösung. Wir versuchen also nicht alles in einem Zug anzugehen, weil wir damit gegebenenfalls Waste erzeugen für Dinge, die später gar nicht mehr relevant sind oder deren Anforderungen sich ändern. Außerdem erhalten wir durch die Einteilung in Iterationen sehr schnell Feedback, welches wir als Team wiederum schnellstmöglich umsetzen können.
Olivia: Und Scrum hält dabei die Strukturen ein oder wie muss ich mir das vorstellen?
Lisa: Scrum ist einfach das Rahmenwerk, das Rollen, Rituale und Artefakte definiert. Bei ersterem haben wir beispielsweile den Product Owner, den Scrum Master und das Dev Team, das selbst organisiert ist und Probleme eigenständig löst.
Es gibt fünf Rituale innerhalb unseres Scrum Frameworks. Das Größte ist der Sprint selbst. Dieser bietet uns den Forecast auf was wir uns in den kommenden zwei Wochen fokussieren...also auch, welches Ziel wir innerhalb dieser Zeit erreichen wollen; welchen Mehrwert wir mit dieser Iteration erschaffen. Innerhalb des Sprints organisieren wir uns jeden Tag in einem Daily, indem sich das Entwicklungsteam darüber austauscht, wie sie das Sprintziel erreichen. Und auch, wie sie Impediments lösen. Wir haben also jeden Tag eine Plattform, in der Risiken und Lösungen angesprochen werden, sodass sie direkt bearbeitet werden und ihr Impact nicht wächst.
Dann haben wir am Ende des Sprints die Review, die dazu dient, das (Teil)Produkt zu evaluieren. Auch die Stakeholder sind eingeladen zusammen zu schauen, was
Also haben wir immer in kleinen Iterationen die Möglichkeit, entgegen zu lenken und so immer den Wert des Produkts zu maximieren.
Basierend auf der Review überlegen wir uns gemeinsam, was in der nächsten Iteration wichtig ist, was wir schon haben und was in dem nächsten Sprint getan werden muss. Und schon haben wir unseren nächsten Fokus.
Zwischen der Review und dem Sprint Planning gibt es noch die Retro, in der wir vor allem unsere Prozesse hinterfragen und so unsere Effizienz steigern. Scrum ist ein empirischer Prozess, wir prüfen die KPIs, wir hinterfragen die Teameffizienz etc. Allgemein fördert das noch einmal mehr die offene Kommunikation. Scrum steht in seinen drei Fundamenten für Inspect, Adapt und Transparency und nach genau diesen Maßstäben arbeiten wir.
Was wir als Agentur außerhalb des festgelegten Scrums noch haben, ist das Refinement. Das ist uns besonders wichtig und bezieht sich bereits auf den nächsten Sprint. Hier definieren wir gemeinsam die Anforderungen fest. Wir beschreiben konkret die User Story, also wer, was und aus welchem Grund machen will. Dabei werden gemeinsam Abnahmekriterien erarbeitet und Missverständnisse aus dem Weg geräumt.
Und die genannten Meetings führen dazu, dass wir -unsere Partner und mediawave - als ein Team zusammenwachsen und auftreten, um das Produkt in Time, Scope und Budget auszuliefern. Ohne Hierarchien und bei voller Transparenz. Nur so kann jedermanns Expertise bestmöglich genutzt werden.
Für einen erfolgreichen Einsatz des Scrum Framworks, ist es also wichtig, sich immer wieder vor Augen zu halten, dass Scrum ein Mindset- und Wertekonstrukt ist.
Olivia: Danke für die Erläuterung. Ich habe schon jetzt ein klareres Bild zu unserem agilen "Way of Work".
Nun hätte ich noch eine Frage zu der Rolle des Scrum Masters. Ich habe einmal gehört, dass der Scrum Master hilft, Effizienz zu steigern. Ihr arbeitet doch seit Jahren zusammen. Was gibt´s da noch zu steigern durch eine eigene Rolle?
Lisa: Der Scrum Master hilft dem Team dabei, sich zu fokussieren und Dinge abzuschließen. Und vergiss nicht It´s a people business. Der Scrum Master arbeitet mit allen mitwirkenden Parteien und Interakteuren auf Partner- und unserer Seite. Der Vorteil von Teams, die neu zusammenkommen, ist, dass neues Know How, neue Impulse und Perspektiven eingebracht werden. Man muss jedoch auch beachten, dass man sich zusammen einarbeiten muss, dass unterschiedliche Vorstellungen aufeinander einwirken. Dabei hilft dann die Retrospektive. Oder auch, die Scrum Theorie auf Partnerseite zu schulen, sodass dort alle Stakeholder befähigt werden zu partizipieren. Das Stichwort hier ist Enablement!