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August
2022
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Best Practices
Viele deutsche Unternehmen sind mittlerweile mit Onlineshops digital präsent und das schon seit einigen Jahren. Doch während sich die Anforderungen der Kunden nahezu täglich ändern, blieben die Technologien hinter den Onlineshops inklusive der gesamten Architektur mehr oder weniger dieselben. Die neuen Anforderungen zu adaptieren und so überhaupt die Möglichkeit zu haben, seinen Wettbewerbern einen Schritt voraus zu sein, stellt für viele Shop- oder Plattformbetreiber eine riesige Herausforderung dar. Das liegt daran, dass monolithische Plattformen in der Wartung oft schwer zu handhaben sind und eine angemessene Weiterentwicklung meist kaum möglich ist. Diese Tatsache wird zudem noch von der Schnelllebigkeit der Branche befeuert: Commerce Technologie Experten prägen den Markt mit Entwicklungen und Buzzwords wie Composable Commerce, MACH-Architekturen, Packaged Business Capabilities, Headless Commerce, API-First und vielen weiteren Begrifflichkeiten. Eine klare Definition oder gar Unterscheidungen variieren von Experte zu Experte, obwohl dabei eins immer dasselbe ist: das Ziel. Es geht stets darum, eine zukunftssichere Plattformarchitektur zu schaffen, die sich zum einen an das bestehende Business koppeln lässt, zum anderen jedoch auch agil auf künftige Herausforderungen oder Veränderungen reagieren kann. Alles mit dem Fokus auf das Business, die dahinterstehende Prozesse und die involvierten Mitarbeiter.
Zu schön, um wahr zu sein? Jeder möchte also eine agile Plattform oder einen skalierbaren Onlineshop, um den nächsten Schritt zu wagen und seine Kunden endlich so richtig zu begeistern. Wäre da nicht diese eine Hürde: Die Migration von der aktuellen Plattform hin zum neuen e-Commerce Stack. Ein solches Projekt kann man nicht schön reden - es birgt zahlreiche Risiken. Dennoch gibt es Handgriffe die dabei helfen das Migrationsprojekt planbar zu machen, Risiken zu identifizieren und auch eine Strategie zu entwicklen, diese Risiken zu minimieren und so das Projekt zum Erfolg werden zu lassen. Dabei muss man ein solches Projekt in entsprechende Phasen aufteilen, um sich auf die wichtigen Themen fokussieren zu können.
First Things first: Die erste Phase in Ihrem Migrationsprojekt ist auch schon die Wichtigste. Doch nicht nur, weil in dieser Phase das Konzept und die Strategie zur Umsetzung entsteht, sondern vor allem, weil in dieser Phase ein Mindset entstehen soll, das das gesamte Projektteam durch alle Folgephasen führen muss. Um mit der Planungsphase zu starten, ist es wichtig, eine umfangreiche Bestandsaufnahme durchzuführen. Hierbei müssen folgende Schritte beachtet werden:
All diese Informationen müssen zunächste zusammengetragen werden. Hier ist es wichtig, zunächst alles zu notieren, was relevant scheint. Im nächsten Schritt müssen Sie die gesammelten kompakt und Übersichtlich strukturiert werden. Hierfür möchten Ihnen bereits eine Hilfestellung geben. Mit unserem Digital Commerce Replatforming Plannig Template möchten wir Ihnen helfen, die ersten Schritte, Ihres Replatformings optimal zu planen.
Nachdem die wichtigsten Anforderungen zusammengetragen wurden, die Ziele klar geordnet sind und auch sonstige Rahmenbedingungen wie Team, Partner, Methodiken und Tools definiert sind, kann eine Abschätzung des Projektumfangs vorgenommen und Risiken identifiziert werden. Essentiell für diese Abschätzung ist zuletzt noch die Wahl der Technologien. Dabei werden auf Basis von zuvor erhobenen Anforderungen die richtigen Solution Provider ausgewählt, in dem Requirements, technologische Aspekte und Kosten der Lösungen verglichen werden. Je nachdem welche Risiken in Verbindung mit den entsprechenden Lösungsmöglichkeiten ermittelt wurden, empfiehlt sich die Durchführung einer Proof-of-Concept Phase, in der Hypothesen zur Minimierung der erhobenen Risiken auf den schnellstmöglichen Weg gebracht werden.
Bei all den Entscheidungen, die bis hier hin getroffen wurden, bleibt das Ergebnis dennoch eine Schätzung, denn wenn IT-Projekte eines nicht sind, dann zu 100% klar zu beziffern. Dafür sind die Risiken, die wir im Laufe der Planungsphase ausgemacht haben noch viel zu komplex und gefährden somit den ebenso komplexen Projektumfang.
Um in die zweite Phase des Projektes starten zu können, müssen die gesammelten Anforderungen hinsichtlich der zuvor definierten Ziele priorisiert werden. Dabei ist es wichtig zu hinterfragen, welche der Anforderungen tatsächlich einen direkten Einfluss auf das wichtigste Projektziel haben. Dabei muss man strikt vorgehen, denn Fokus ist, wie bereits erwähnt, der große Erfolgsfaktor. Zur Erreichung dieser nun als am wichtigsten definierten Anforderungen, muss eine Umsetzungsstrategie entworfen werden. Dabei werden Risiken identifiziert und die Strategie definiert.
Nachdem man sich ausgiebig mit Zielen und den damit einhergehenden Anforderungen und Risiken auseinandergesetzt hat, kann man endlich in die erste Phase der Umsetzung starten. Bei dieser ersten initialen Umsetzungsphase handelt es sich um die Realisierung eines ausgewählten Umfang an Anforderungen. Dieser sogenannte Scope entspringt der Konzeptionsphase und kann auf verschiedene Wege released werden. Bei der ersten Phase ist es wichtig das Gesamtprojekt als ein inkrementelles Ausliefern von Artefakten zu betrachten. Welche Themen zu Beginn ausgeliefert werden, hängt stark von den Erkenntnissen aus der Planungs- und Strategiephase ab. Gegen Ende dieser ersten Phase ist es essentiell auf die richtige Launch-Strategie zu setzen. Je nachdem wie das bisherige System in die Customer Journey integriert, von den Kunden akzeptiert wurde oder welche sonstigen Aspekte relevant sind, müssen hier die richtigen Schritte gewählt werden, um sowohl Zeit, als auch Kosten zu sparen. Häufig ist auch die Integration von SEO-Agenturen zu empfehlen, um auch im Suchmaschinen-Marketing keine Verluste einstecken zu müssen.
Sobald die initiale Umsetzungsphase durchlaufen wurde und somit die wichtigsten aller Anforderungen umgesetzt sind, kann man sich um die Ziele und die damit einhergehenden Anforderungen kümmern, die im Rahmen von Prio 2 oder 3 identifiziert worden sind. Dies ist ein fortlaufender Prozess, der immer wiederholt wird, um entsprechende Rollouts und weitere Phasen des Projektes oder des Produkts zu planen.
Auch hier also voller Fokus auf die Themen, die als nächstes die höchste Relevanz besitzen und von denen man sich den größten Mehrwert erhofft. Ab hier kann es im Grunde ewig so weitergehen. Die Herangehensweise empfiehlt sich auch für künftige Projekte, denn der Startpunkt ist doch stets vergleichbar : Irgendwo verfolgt irgendjemand ein Ziel.
Für die Definition von Zielen ist eines unabdingbar: Das erstellen und validieren von Hypothesen hinsichtlich der nächsten Weiterentwicklungsschritte. Um solche Aussagen treffen zu können, werden belegbare Fakten benötigt. Diese Informationen sollten über die richtige Analytics- und Tracking-Strategie gesammelt werden. Dieser Data-Driven Ansatz ist der Schlüssel zur erfolgreichen, fortlaufenden Weiterentwicklung des Projektes.
Die meisten werden sich nun denken "So oder so ähnlich, habe ich das doch auch immer gemacht?" und dennoch sind die meisten Projekte nur sehr behäbig von der Stelle gekommen oder gar gestoppt worden. Obwohl Sie eigentlich ein Team aus Entwicklern, Projektleiter und/oder Produktmanagern hatten. Doch meist entsteht genau zwischen diesen Business- und Tech-Rollen eine Kluft - eine Verständnislücke, die dazu führt, dass Entwickler unwissend an den tatsächlichen Zielen vorbei arbeiten. Doch sie tun dies eben nicht absichtlich. Der Grund ist, wie all zu häufig, die Kommunikation. Hinter dem eigentlich einfach definierten Ziel oder der Anforderung, stecken komplexe Zeilen an Code und somit auch verschiedenste Lösungsansätze, von denen jeder seine Vor- und Nachteile hat. Um diese Kommunikationslückelücke zu schließen muss zum einen sicher gestellt werden, dass Anforderungen aus Sicht der Entwickler verständlich formuliert sind, zum anderen muss auch der Lösungsansatz, den die Technik vorschlägt hinsichtlich der Zielerreichung geprüft werden. Dabei ist es zwingend notwendig, Erfahrungen aus vergangenen Projekten und den eingesetzten Technologien zu haben. Vor allem aber ist es wichtig, dass sowohl Business als auch Tech abgeholt werden und sich verstanden fühlen.
Als Consultant, ob Business Consultant, Solution Consultant oder Solution Architect genügt es nicht nur eine der beiden Seiten (Business oder Tech) zu verstehen. Beide Seiten sind für den Erfolg des Replatformings essenziell und müssen in Einklang gebracht und syndiziert werden. Es istr außerdem wichtig, dass auch Kompromisse gefunden werden, zwischen den Aspekten des Mehrwerts der Wunschlösung und der technologischen Machbarkeit. Das in der entsprechenden Phase fokussierte Ziel zu erreichen, steht im Vordergrund für das Projekt. Um das richtige Ziel zu definieren, muss der Vorgang der Priorisierung, Fokussierung und Evaluierung von Lösungsmöglichkeiten stets wiederholt und gegebenenfalls angepasst werden. Denn die Parameter, anhand derer sich die nächsten Ziele stecken lassen, ändern sich genauso häufig, wie sich die gesamte Branche nahezu täglich verändert.
Jede der oben genannten Phasen kann als ein eigenes Projekt verstanden werden und das Consulting unterstützt dabei von Phase zu Phase. Wo zu Beginn in Workshops, Schulungen oder anderen Sitzungen die Strategie entsteht und Lösungsansätze diskutiert werden, werden in den Folgephasen das Team beraten und auf die tatsächlichen Ziele des Projektes aufmerksam gemacht.
Respekt vor Ihrem Replatforming Projekt? Absolut zu Recht, aber gemeinsam mit unseren Experten und Leistungen werden Sie die Phasen der Migration durchlaufen, dabei auf Hindernisse stoßen, Risiken erkennen und diese beseitigen! Um noch besser vorbereitet zu sein, haben wir für Sie einen Guide der Ihnen bei der Planung und Umsetzung Ihres anstehenden Replatforming Projekts helfen soll. Natürlich stehen Ihnen auch unsere Experten mit Rat und Tat zur Seite, damit Ihr Projekt ein Erfolg wird. Kontaktieren Sie uns gerne!